Per mulierem culpa successit -
Durch die Frau entstand die Sünde!
Mit diesem Leitsatz aus dem Musical "Die Päpstin" möchte ich diesen Blogbeitrag gerne starten! Ich durfe das Musical in der vergangenen Woche nun vier Mal bestaunen und bin einfach immer wieder begeistert von der Geschichte, der Musik und den fantastischen Darstellern!
Hier die Besetzungen der Shows:
Mittwoch, 19.06.2019 - 19.30 Uhr
Donnerstag, 20.06.2019 - 19.30 Uhr
Freitag, 21.06.2019 - 14.30 Uhr
Freitag, 21.06.2019 - 19.30 Uhr
Isabel Trinkaus kam in diesem Jahr sehr kurzfristig zu ihrer Hauptrolle und vertritt nun die erkrankte Sabrina Weckerlin in der Rolle der "Päpstin Johanna". Schon vor ein paar Jahren sah ich Isabel in dieser Rolle und muss sagen, dass sie es einfach großartig macht!
Sie durchlebt als "Johanna" eine große Wandlung und das kommt sehr deutlich zum Vorschein. Noch sehr schüchtern und zurückhaltend begegnet der Zuschauer ihr in den ersten Szenen ( Klosterschule, Antike Wasserkonstruktion). Schon bald wird sie etwas tougher und später als sie selbst zum Papst gewählt wird, kann sie das Selbstbewusstein, das der Rolle die Stärke gibt, authentisch rüber bringen. Auch gesanglich ist sie sehr stark. Sie gibt den Songs die Kraft oder Zurückhaltung, die sie im passenden Moment brauchen und trifft damit auf den Punkt. Einige Highlights für mich waren: "Wer bin ich Gott?", "Einsames Gewand" und "Das bin ich"!
Anke Fiedler präsentiert ihre "Päpstin" ganz anders, aber auch absolut genial! Sie strahlt von der ersten Szene an mehr Selbstbewusstein aus und agiert anders mit ihren Kollegen. Daher ist die Wandlung nicht ganz so drastisch wie bei Isabel, aber man nimmt ihr die Rolle absolut ab.
In manchen Szenen bringt sie mehr Dramatik rein und man fühlt als Zuschauer etwas mehr mit als bei Isabel. Vor allem bei ihrer Finalszene und ihrem Tod ist man sehr gerührt und fühlt absolut mit. Gesanglich ist sie top und kann ihr gesamtes Können zeigen!
Auch das Zusammenspiel mit Mark Seibert als "Gerold" gefällt mir sehr gut und harmoniert hervorragend. Wie schon im letzten Jahr verkörpert Mark wieder den "Markgrafen Gerold von Villaris", der als Ziehvater und späterer Geliebter von "Johanna" gilt. Mit starker Stimme und authentischem Schaupiel tritt Mark auf die Bühne und kann dadurch voll überzeugen. Sein Duett "Wehrlos" zusammen mit Isabel Trinkaus und auch mit Anke Fiedler ist wunderschön und man spürt die Leidenschaft, mit der die Darsteller ihre Rollen verkörpern. Auch das Machtspiel mit "Anastasius" im Lied "Parasit der Macht" wird sehr ausdrucksstark dargestellt. Auch in sein Solo "Traum ohne Anfang und Ende", das Mark im zweiten Akt präsentieren darf, legt er sein ganzes Können und ernent dafür reichlich Szenenapplaus!
Als "Aeskulapius" durfte man auch in diesem Jahr wieder Reinhard Brussmann bewundern. Mit seiner ausdrucksstarken Stimme ist er perfekt besetzt, um als Lehrer und späterer Verbündeter "Johannas" zu fungieren. In seiner Rolle leitet er auch durch das Musical und gibt dem Zuschauer kleine Informationen zu den Szenen, die abgelaufen sind. Leider hat er für meinen Geschmack sehr wenige Lieder, aber die Wenigen die er singen darf, sind mit seiner Stimme umwerfend!
Christan Schöne, gab auch wie im letzten Jahr wieder, "Anastasius", den Gegenspieler von "Johanna". Zuerst ängstlich und ehrfürchtig entwickelt sich die Rolle schnell zum machtbessessenen Kardinal, der nur ein Ziel hat: Selbst Papst zu werden! Am Ende schafft er es dennoch nicht auf den Papstthron, rächt sich aber an "Johanna", in dem er "Gerold ermordet und sich so auch "Johanna" als Frau zu erkennen gibt.
Christian begeistert mit hervorragendem Schauspiel und einer klaren, kräftigen Stimme!
"Arsenius", der Vater von "Anastasius" wird von Leon van Leeuwenberg dargestellt. In seiner Rolle verfolgt er anfangs das Ziel seinen Sohn als Papst groß raus zu bringen, bricht dann aber gegen Ende des Stückes ein und muss sich seinem Sohn beugen. Leon bringt für mich dieses 'böse' teilweise etwas zu schwach rüber, aber dennoch nimmt man ihm die Rolle ab. Wohingegen er in seiner zweiten Rolle als "Ratgar" vollkommen glänzen kann. Als Abt des Klosters Fulda legt er "Johanna" viele Steine in den Weg und setzt alles daran, dass erlangtes Wissen nicht weitergegeben werden kann! Dies kommt sehr deutlich zum Ausdruck und wird hervorragend dargestellt!
Auf Lutz Standop in seinen Rollen als "Fulgentius" und "Rabanus" freute ich mich besonders dieses Jahr. In beiden Rollen ist er überaus fantastisch! "Fulgentius", der Priester von Dorstadt, wird als feierlauniger Mann dargerstellt, der das Keuschheistgelübte nicht ganz so ernst nimmt! Mit viel Humor und Selbstironie wird diese Rolle grandios dargestellt.
Eine ganz andere Seite zeigt sich dann, als Lutz "Rabanus", einen Bruder des Klosters Fulda, verkörpert. Sehr demütig und freundschaftlich stellt er seine Verbindung zu "Johanna" dar. Auch sein Solo "Hinter hohen Klostermauern" ist durch die klare und sanfte Stimme wunderschön gesungen.
"Richild", die Gemahlin von "Gerold" wird von Larissa Windegger dargestellt. Die Rolle verlangt eine sehr überhebliche und hochnäsige Frau und das bringt Larissa absolut rüber. Nicht gerade erfreut darüber ist sie, als ihr Mann, "Johanna" bei sich aufnehmen will. Auch später macht sie "Johanna" das Leben schwer.
In ihrer zweiten Rolle, "Marioza", Besitzerin des angesagtesten Bordells in Rom, lässt sie die Männer nach ihrer Pfeife tanzen und verbündet sich mit den mächtigesten Männern Roms. Auch hier zeigt sich die Wandelbarkeit von Larissa, denn sie meistert ohne Probleme auch diese Rolle und zeigt so ihre unterschiedlichen Facetten.
Als große Überraschung, stellt Andreas Lichtenberger in diesem Jahr den "Vater" von "Johanna" dar. Finster und böse kommt er rüber und legt diese Emotionen auch alle in sein Solo "Wechselbalg", bei welchem er seine (natürlich gespielte) Wut an den Kinderdarstellern der "Johanna" auslässt.
Sein komödiantisches Talent und totale Gegenteil zu seiner ersten Rolle zeigt er als "Papst Sergius". Seine einzigartige Mimik und die Betonunung seiner Sätze lassen die wenigen Szenen, in denen er zu sehen ist, zu einem humorvollen Spektakel werden.
Caroline Zins verkörpert mit kraftvoller Stimme "Gudrun", die Mutter von "Johanna" und kann beim Lied "Boten der Nacht" absolut überzeugen. Auch ihre Auftritte im Ensemble sind hervorragend.
Genauso wie von Marcus G. Kulp, der als "Kaiser Lothar" auf der Bühne steht, aber auch in vielen Ensembleszenen zu sehen ist. Als Kaiser kommt er sehr authentisch rüber, aber kann auch im Ensemble gänzen.
Apropos Ensemble. Ich kenne wenige Musicals, in welchem das Ensemble einen so großen Part des Stückes ausmacht, denn jeder Ensembledarsteller hat mehrere Rollen innerhalb des Stückes, welche er darstellt und dafür gebührt größter Respekt!
Ebenso auch die Kindergarsteller, seien es die "Johannas" oder die Johnannes' " oder die Klosterschüler! Allesamt fantastisch!
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Schlussapplaus 19.06.2019 / v.l.n.r. Andreas Lichtenberger, Lutz Standop, Reinhard Brussmann,
Mark Seibert, Chrsitian Schöne, Larissa Windegger, Leon von Leeuwenberg (c) liegt bei mir |
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v.l.n.r. Reinhard Brussmann, Isabel Trinkaus, Mark Seibert, Chrstian Schöne
(c) liegt bei mir |
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Schlussapplaus 21.06.2019 - 19.30 Uhr (c) liegt bei mir |
Um noch mehr über die Szenen etc. erfahren zu können, könnt ihr gerne den Blogbeitag zur "Päpstin" von letztem Jahr anschauen:
Hier ist außerdem noch der Trailer von der Spielzeit 2018:
Das Stück läuft noch bis 06.07.2019 im Schlosstheater in Fulda! Schaut es euch an, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt!
"Nun finde deinen Frieden,
wir geben dir Geleit und bauen dir ein Dekmal
aus Stolz und Dankbarkeit.
Du bleibst der Papst des Volkes, Papa Populi,
was du für uns getan hast vergessen wir dir nie."
- Finale, die Päpstin das Musical-
Alles Liebe, eure Julia ♡