Samstag, 28. Dezember 2013

Victor/Victoria - 27.12.2013



Gestern Abend war ich im alten Schauspielthaus in Stuttgart im  Musical Victor/Victoria und wollte nun meine Eindrücke mit Euch teilen! Viel Spaß beim Lesen :)


Eine Frau, die einen Mann spielt, der eine Frau spielt.

Was?! Hä? Das dachte ich auch zuerst, wenn man aber die Story kennt, leuchtet einem der Satz ziemlich schnell ein.


Das Stück Victor/Victoria spielt in den 1930er Jahren in Paris. Dort lernt die mittellose Sängerin Victoria Grant (Antje Rietz) in einer Pariser Bar den Nachtclubsänger „Toddy“ (Volker Risch)kennen."Toddy"  nimmt Victoria, die in Paris noch keine Unterkunft hat und einen Job sucht, bei sich auf und macht ihr umgehend klar, dass von ihm keine „Gefahr“ ausgeht, da er schwul ist. Victoria erzählt Toddy daraufhin, dass sie früher oft geträumt hat ein Mann zu sein. Das bringt den Nachtclubsänger auf eine Idee. Victoria soll sich als "Graf Victor Grazinski", Europas größten Frauendarsteller, ausgeben und vor einem berühmten Nachtclubbesitzer vorsingen. Der Plan geht auf und schon in kurzer Zeit liegt Paris „Graf Victor“ zu Füßen. Darunter auch King Marchan (Jan Ammann), ein Gangsterboss aus Chicago. Er ist mit seiner Freundin Norma(Maja Sikora)  in Paris und als er merkt, dass er sich von „Graf Victor“ „angezogen“ fühlt, beginnt er an seiner sexuellen Orientierung zu zweifeln. Nach einigem Hin und Her gibt „Graf Victor“alias Victoria zu, dass sie eine echte Frau ist und gesteht ihre Liebe zu King Marchan. Mittlerweile hat sich auch "Toddy" in King Marchans Leibwächter Mr. Bernstein (Michael Hiller) verliebt, der sich während King Marchans Gefühlschaos auch als schwul geoutet hat. Am Ende sind alle glücklich und wollen der Liebe eine Chance geben.



Das Musical besteht hauptsächlich aus Schauspiel, Wortwitz und Mimik, nur wenigen Songs, die aber auch nicht unbedingt vermisst werden. Antje Rietz überzeugt schauspielerisch vollkommen in der Doppelrolle von Victor und Victoria.  
Ihr Gesang ist meiner Meinung nach in Ordnung, könnte aber noch verbessert werden.      Volker Risch spielt die Rolle des schwulen „Toddy“ sehr überzeugend, klischeehaft und wirklich witzig. Gesanglich naja, aber er singt ja auch kaum was.                           
Am meisten gefreut hab ich mich auf Jan Ammann, da ich ihn aus anderen Produktionen schon kenne und sehr gespannt war, wie er die Rolle des King Marchan spielt. Was soll ich sagen, er war wie immer toll ;-) Seine humorvolle Seite kam voll zur Geltung und die Mimik war einmalig! :D Leider hat er sehr wenig gesungen, aber das was er gesungen hat war grandios.                                                                                       
Maja Sikora als King Marchans Freundin Norma glänzte mit ihrem übertriebenen, tollpatschigen Schauspiel und Songs, die für viele Lacher sorgten.
Insgesamt war auch das Ensemble toll! 
                                       

Das Bühnenbild war gut dargestellt, vom Nachtclub über „Toddys“ Wohnung bis hin zu den Hotelsuiten von Marchan & Norma sowie Victor/ia & Toddy, auf welche der Zuschauer frontal geblickt hat und somit immer das Geschehen in beiden Zimmern mitbekommen hat.


Das Stück ist empfehlenswert und bringt die Botschaft hervor, dass es doch eigentlich ganz egal ist ob Victor einen Frau ist und einen Mann liebt oder Victoria ein Mann ist und eine Frau liebt. Ob Mann und Mann, Frau und Frau oder Mann und Frau. Im Grunde ist es doch egal, Hauptsache es passt!




                                                    Altes Schauspielhaus



 Saal

  

links oben: Antje Rietz als "Victor(ia)" und Volker Riesch als "Toddy"
rechts oben: Jan Ammann als "King Marchan" und Maja Sikora als "Norma"
unten: Ensemble 

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