Wir waren am 17.07.2015 und am 18.07.2015 im Schlosstheater in Fulda und konnten so die einmalige Weltpremiere des Stückes live miterleben. Man muss dazu sagen, dass dieses Musical wirklich sehr anspruchsvoll ist, da im Prinzip drei Geschichten parallel erzählt werden und auch die Darsteller innerhalb kurzer Zeit übergangslos die Rolle wechseln.
Hier einmal ein kleiner Auszug der Story:
Ein dramaturgisch äußerst gelungener Kniff ist dabei, dass die Produzenten zwei Handlungsebenen miteinander verwoben haben: Da ist einerseits die Geschichte der "Schatzinsel" und andererseits die Geschichte ihres Schöpfers Robert Louis Stevenson. So beginnt die Handlung in Edinburgh im Jahr 1862, von wo der 24-jährige Stevenson gegen den väterlichen Willen ins französische Fontainebleau reist, um Schriftsteller zu werden.
In einer Künstlerkolonie lernt er die Amerikanerin Fanny Osbourne und ihren 12-jährigen Sohn Lloyd kennen. Schnell verlieben sich Louis und Fanny ineinander und Louis beginnt die Arbeit an seinem Roman "Die Schatzinsel". Sobald Louis zu schreiben beginnt, taucht das Publikum mit ihm und Lloyd in die Piratengeschichte ein. Doch Louis ist krank und mehrere Hustenanfälle reißen ihn und damit auch das Publikum immer wieder aus der Fantasiewelt in die Wirklichkeit. Die Übergänge zwischen realer und fiktiver Ebene sind Regisseur Christoph Jilo hervorragend gelungen, so dass die Handlung wie aus einem Guss wirkt und nicht ins Stocken gerät.
Quelle: http://cultureblogcity.blog.de/2015/07/18/piratenschiff-hessen-festgemacht-20672931/
Die Castlisten von Freitag und Samstag:
Das Bühnenbild, welches von den Machern selbst entworfen wurde, ist einfach genial. Vom kleinen Ruderboot bis hin zum großen Piratenschiff ist alles dabei. Toll gemacht sind auch die vielen Projektionen, welche die Situationen am Meer oder Hafen oder in der "Schatzhöhle" sehr authentisch darstellen lassen.
Die Darsteller sind allesamt perfekt für ihre Rollen ausgewählt worden.
Friedrich Rau, welcher die Rollen "Louis Stevenson", "Dr. Livsey" und "Ben Gunn" verkörpert, passt wie angegossen. Als tuberkuloseerkrankter "Louis" spielt er sehr authentisch und begeistert mit seiner klaren Stimme. Ebenso überzeugt er in der Rolle des Arztes "Dr. Livsey". Mit vollem Körpereinsatz und schauspielerischer Höchstleistung verkörpert er die Rolle des verwundeten und einsamen "Ben Gunn". Wie ein Wahnsinniger war er Hüter der Schatzes, welcher ihm am Ende des Stückes von seiner ehemaligen Mannschaft gestohlen wird.
Anna Thorén harmoniert stimmlich, wie auch schauspielerisch sehr gut mit Friedrich Rau. In ihren Rollen als "Fanny Osbourne" und "Mrs. Hawkins" kommt sie meiner Meinung nach insgesamt etwas zu kurz. Sie hätte längere Auftritte auf der Bühne verdient. Nichtsdestotrotz spielt sie die Mutter von "Lloyd" bzw. "Jim" sehr authentisch, gefühlvoll und emanzipiert. Ihre Stimme ist wunderschön und bei ihren Solo- und Duettparts "Haben wir noch den Mut zu träumen?" und "Geh mein Herz, weit übern Ozean", kommt ihre wunderschöne Stimme sehr gut zum Ausruck.
Keiner hätte besser die Rolle des "Long John Silver" verkörpern können als Andreas Lichtenberger. Auch als Piratenanführer "Nathaniel Flint" sowie des Vaters von "Lloyd" passen hervorragend zu ihm. Er spielt den "Long John Silver" so authentisch, dass man denken könnte er hätte noch nie was anderes gemacht ;-)
Seine tiefe Stimme passt wunderbar zu seinem Piratenimage. Auch in seinem kurzen Auftritt als Vater von "Lloyd" kommt Andreas sehr einfühlsam rüber.
Norbert Lamla als Vater von "Louis Stevenson" und "Kapitän Smollet" überzeugt total und passt auch von seinem äußeren Erscheinungsbild hervorragend in dieses Stück. Auch gesanglich brilliert er mit seiner sehr tiefen Bassstimme.
Frank Logemann, welcher als "Billy Bones" und "Hands" auf der Bühne zu sehen ist, verkörpert zwei vernarbten Piraten, die schauriger und furchteinflößender nicht sein könnten.
Auch der blinde Pirat, genannt "Blind Pew" von Olaf Meyer toll dargestellt, kann einem schon mal einen kalten Schauer über den Rücken jagen.
Lutz Standop als Gutsherr "Squire Trelawney" spielt und singt grandios. Auch in seinem kurzen Auftritt als "Trevor Lawney", dem Bürgermeister von Edinburgh, kann er die Überheblichkeit dieser Rolle sehr gut zum Ausdruck bringen.
Für mich eine Glanzleistung an beiden Abenden brachten die Kinderdarsteller. Bei der Premiere spielte Claudius Ruppel und am 18.07.2015 Benjamin Klein. Ein Kinderdarsteller verkörpert drei Rollen, nämlich die des kleinen "Louis Stevenson", des "Lloyd Osbourne" und "Jim Hawkins". Insgesamt hält sich das Kind während des Stückes sehr häufig auf der Bühne auf. Beide Kinderdarsteller haben fantastisch und sehr überzeugend gespielt. Es ist eine riesen Leistung für ein Kind zwische zwei bzw. drei Rollen hin und her zu switchen. Auch gesanglich waren beide genial und ernteten, sowie auch die komplette Cast, tosenden Applaus vom Publikum.
Auch das restlich Ensemble ist einfach toll. Jeder Einzelne steuert seine Teil zu dieser gelungenen Produktion von "Spotlight" bei.
Nach der Premier gab es am Freitagabend für die Gäste noch einiges zu Essen und Trinken, bis dann schließlich die Cast vorgestellt wurde und diese sich anschließend unter die Premierengäste gemischt hat.
Am Samstag ging es für uns nach der Show noch an die Stage Door, wo ich die Gelegenheit hatte noch mit einigen Darstellern kurz zu reden und ein Foto zu machen.
Das Stück ist wirklich einzigartig, spannend und mitreißend! Es spielt leider nur noch bis zum 16.08.2015 im Schlosstheater in Fulda. Wer die Gelegeheit hat- anschauen, denn es lohnt sich! ☠
Hier hab ich noch ein paar Links zu einigen Songs aus dem Musical:
- Irgendwo am Ende der Welt
- Haben wir noch den Mut zu träumen?
- HeiHoo
- Es lebe die Bohème
- Bristol City
- Wach endlich auf mein Sohn
Bildergalerie:
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| links: Norbert Lamla |
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| v.l. Friedrich Rau, Benjamin Klein, Anna Thorén |
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| Castvorstellung |
(COPYRIGHT liegt bei mir)
Alles Liebe und bis bald!
Eure Julia ♥ ♫
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